Ich kleb`Dir eine! Tapeten – mehr als nur ein Wandbelag
12.08.2015 | Keine Kommentare
Vorsicht Suchtgefahr!
Outing: Ich bin ein Tapetenjunkie! Puuh – jetzt ist es raus. Gut, dass ich kein Bäcker oder Zahnarzt geworden bin, sondern Interior Designerin. So kann ich mich jeden Tag über Neuheiten auf dem Tapetenmarkt freuen, diese einsetzen und gemeinsam mit meinen Kunden schwelgen. Herrlich!
Früher war alles besser? – Von wegen…
Denn früher waren Tapeten absolute Luxusartikel, deshalb gab es z. B. Wandgestaltungsverfahren, die Tapeten imitierten. Muster wurden mit Hilfe von Wandfarbe und einer Musterrolle aufgetragen. Aber angefangen hat es im 15. Jahrhundert mit individuell bedruckten Einzelbögen, rapportierenden Mustern von über 2 Metern Länge und frz. Panoramatapeten, die ganze Zimmer umlaufend ausstatten konnten. Die industrielle Fertigung begann erst im 19. Jahrhundert. Wenn ihr Euch für ausführliche Details der Geschichte interessiert, kann ich Euch folgendes Buch empfehlen:
DIE TAPETE von Lesley Hoskins, ISBN 3-89340-077-X, Parkland Verlag
Oder einen Ausflug zum ältesten deutschen Tapetenmuseum.
Kleb`Dir eine! – Tipps und Ideen zum Gestalten mit Tapeten
Das Angebot ist riesig: von der klassischen Papiertapete über abwaschbare Vinyltapeten bis zur meistverkauften Vliestapete lassen die Produktangebote kaum Wünsche offen. Auch das Preissegment reicht von extra erschwinglich bis luxuriös. Es lohnt aber, sich nicht ausschließlich auf das optische Design zu verlassen, sondern Farbe und Qualität anhand eines Handmusters oder im Tapetenbuch zu prüfen.
Mit Tapeten könnt ihr in Räumen:
Möbel in Szene setzen
Proportionen in Räumen hervorheben oder davon ablenken
Aufmerksamkeitspunkte erzeugen
eigene Accessoires basteln (z. B. Bildkollagen aus Resten)
lebendige Materialvielfalt bei einer Ton-in-Ton Einrichtung erzeugen
die Wertigkeit einer Raumgestaltung verbessern (funktioniert natürlich nur mit einer entsprechend wertigen Tapete und nicht mit einer, die eine Wertigkeit imitiert!)
Auf meinem HOUZZ – Profil habe ich ein Ideenbuch aus meinen Projekten und Produktbeisiele zum Thema erstellt.
Wenn Euch nun die Tapetensucht auch erwischt hat – lasst es raus! Outet Euch ruhig und wir gründen eine Selbsthilfegruppe zum Schwelgen und Austauschen (Herrliche Vorstellung!!!). Gemeinsam ist bekanntlich alles leichter (Seufz!).